„To travel is to live“ – Bali

„To travel is to live“ ist ein Zitat von Hans Christian Andersen und beschreibt sehr gut das Gefühl, welches meine bessere Hälfte und ich hatten, als wir zum ersten Mal nach Bali reisten. Es war unsere erste Reise nach Fernost und unsere Hochzeitsreise. Wir waren vom ersten Moment an gefesselt und fasziniert von dieser traumhaften Insel und speziell von einem von drei von uns ausgesuchten Resorts. Es gefiel uns so gut, dass es uns ein Jahr später erneut auf die Insel der Götter zog und, weil es uns so außerordentlich gut gefallen hat, ebenfalls wieder ins selbe Resort, dem Teluk Karang Dive and Spa.

Die Reise

Zurück zum Anfang. Unsere erste Reise nach Bali begann am Flughafen Frankfurt mit einem A380 der Singapore Airlines. Nach einem kurzen Umstieg in Singapur ging der Flug weiter auf die Insel der Götter. Der A380 ist ein toller Flieger: Leise, gut klimatisiert, man hat etwas mehr Platz als in anderen Flugzeugen, die Fenster sind größer und das Entertainment System ist neu. Ausserdem zählt Singapore Airlines zu einer der besten Airlines der Welt. Der Service ist klasse! Der Flug von Singapur nach Bali wurde allerdings von einer älteren Boeing Maschine bedient die exakt die entgegengesetzten Eigenschaften hatte: Laut, die Klimaanlage versuchte uns um zu bringen und das Entertainment System stammte aus den 90ern. Am Ende sind wir aber gut in Denpasar angekommen. Dort empfing uns bereits ein sehr freundlicher Fahrer von Teluk Karang. Was wir unterschätzt hatten, war die etwa 100km Fahrt vom Flughafen im Süden über ein Hochgebiet bis zum Resort in den Norden der Insel, die noch etwa weitere drei Stunden dauert. Selbstverständlich kann man auf der Insel der Götter nicht über Autobahnen brausen wie zu Hause. Vielmehr führt der Weg quer über die Insel in den Norden über viele charmant kleine Straßen und durch viele Ortschaften. Wir waren hundemüde. Aber die Gerüche, die fremden Eindrücke und die vielen Sehenswürdigkeiten der wunderbaren Insel, hielten uns wach. Alles in allem dauert die Reise ab Frankfurt bis zur Ankunft im paradiesischen Teluk um die 20 Stunden (je nach Flugverbindung).

Die Ankunft

Die ersten Eindrücke der Insel sollten für uns nur ein Vorgeschmack sein auf das, was uns in Teluk Karang Dive and Spa noch erwarten sollte. Nach der langen Fahrt quer über die Insel, kamen wir auf die nördliche Küstenstraße. Nach nur einigen Minuten bogen wir in eine winzige Straße Richtung Norden ein. Eine Straße, kaum breiter als ein Auto, vorbei an kleinen Wohnhäusern durch den Palmenwald. Am Ende der Straße konnte man schon das Meer erahnen. Kurz vor dem Meer bog der Fahrer nach links auf das Gelände von Teluk Karang.

Es war, als würde man in das Paradies eintauchen. Wir wurden freundlich empfangen und konnten bei einem Cocktail und einem wunderschönen Ausblick entspannen, während wir eingecheckten und unser Gepäck zu unserem Bungalow gebracht wurde.

Teluk Karang das Resort

Wherever you go becomes a part of you somehow
Anita Desai

Das Resort selbst ist recht klein. Nur 9 Bungalows befinden sich auf dem Gelände zusammen mit der Tauchbasis (Bild rechts) und dem Haupthaus (links) in dem sich das Restaurant und die Rezeption befinden. Direkt hinter der Tauchbasis befindet sich der kleine, sehr feine Spa. Direkt am Pool findet man die Villen (v.l.n.r.) Drupadi, Bishma und Arjuna. In zweier Reihe, daher etwas ruhiger aber ohne direkten Meerblick die Villen (v.l.n.r.) Krishna, Balaram, Nakula und Sahadewa. Alle Villen sind klimatisiert, besitzen ein schönes Bad und haben eine Veranda samt Liegewiese. Ganz hinten und über separate kleine Eingänge zu erreichen die Villen Kunti und der Chedi Garden. Kunti hat einen eigenen Pool und Sonnenliegen. Der Chedi Garden hat ebenfalls einen eigenen Pool und Liegen, darüber hinaus einen eigenen Whirlpool, eine große Terrasse und zwei getrennte kleine Villen für vier (oder mehr) Personen.

Im Teluk Karang sucht man einen Sandstrand vergebens. Das Meer kann man über zwei Treppen erreichen. Allerdings lädt der zentral gelegene Infinitypool viel mehr zum Baden und Genießen ein. Der Ausblick über das Meer verzaubert. Bei gutem Wetter sieht man die einheimischen Fischer raus fahren zu ihren vor der Küste gelegenen Flößen, unter denen sich die Fische sammeln. Im Spa kann man sich von Kopf bis Fuß mit verschiedenen Massagen verwöhnen lassen – sehr zu empfehlen!

Rings um das Teluk Karang entstehen gerade weitere Resorts, ohne jedoch das Baulärm groß stören würde – auf Bali wird anders gebaut als bei uns 😉 Dennoch haben wir immer im Teluk gegessen denn das Essen verdient nur eine Bezeichnung: Hervorragend! Die Karte wird selbst nach zwei Wochen nicht langweilig und alle Speisen werden lokal bezogen und bei Bestellung frisch zubereitet! Sogar die Soßen (z.B. Erdnußsoße) werden erst zubereitet, nachdem man bestellt hat. Speziell Fisch ist natürlich extrem frisch von Fischern, die man schon am frühen Morgen gesehen hat!

Die Lage des Teluk Karang ist auch ideal. Im Norden der Insel liegt es in einer wenig touristischen Ecke von Bali. Dennoch ist es ideal für Ausflüge überall hin. Ketut, der Guide und Bruder der Resortmanagerin, spricht sehr gut Deutsch und fährt mit einem rund um die Insel, wenn man das möchte. Nicht nur kennt er tolle Ausflugsziele (siehe Ausflüge) sondern er macht auch die Fahrten dahin interessant: Er spricht über Land und Leute – seien es alltägliche Dinge, wie z.B. auf Bali Strom bezogen wird oder die Menschen ihre Religion leben. Wahnsinnig interessant und unterhaltsam. Wer im Teluk ist und nicht mit Ketut auf Tour war, hat definitiv was verpasst!

Letztlich sind die Dinge, die man quantitativ und qualitativ über das Teluk schreiben kann nur maximal ein Drittel der Wahrheit. Denn die Menschen sind es, die es ausmacht. Ich könnte noch lange schreiben wie gut das Essen, sauber die Zimmer, gut gepflegt die Anlage ist. Die Freundlichkeit der Leute macht alles am Ende rund. Iluh Resmini, die Managerin, und alle ihre Angestellten geben einem das Gefühl, das man für einen gelungenen und entspannten Urlaub braucht. Niemals fühlt man sich gehetzt oder gedrängt. Immer haben sie ein Lächeln auf den Lippen und zögern nicht einem einen Wunsch möglich zu machen. Man fühlt sich Willkommen!

Das besondere der Menschen und des Teluk wird vielleicht an einem Beispiel besonders deutlich: Wir müssen jetzt noch, anderthalb Jahre nach unserem letzten Besuch, mit Wehmut an unseren letzten Abend im Teluk zurück denken. Dazu muss man wissen, dass man am letzten Abend, wenn es irgend möglich ist, ein romantisches Abendessen zu zweit im Poolcafe Segara neben dem Pool bekommt. Das durften wir auf unserer Hochzeitsreise erfahren und es war sehr romantisch und sehr schön! Leider war das für uns am letzten Abend unserer zweiten Reise nicht möglich, denn ein Geburtstagskind hatte den Vorrang bekommen (verständlicherweise). Iluh sprach darauf hin mit Freunden von uns, die im Chedi Garden übernachteten ob wir nicht eine Pool Party veranstalten könnten. Eines kam zum nächsten und so wurden wir an unserem letzen Abend mit einer Pool Party im Chedi Garden überrascht! Samt Cocktailbar, Musik, köstlichem Essen und ganz vielen Gästen: Elke und René, besagte gute Freunde von uns, Iluh und Familie, Ketut und Kristina von der Tauchbasis. Ein unvergesslicher Abend mit unvergleichlichen Menschen – wir sind noch immer sehr dankbar für diesen Abend!

Hier einige Impressionen der Poolparty (Gesichter sind aus Respekt vor der Privatsphäre der Personen unkenntlich gemacht):

Karang Divers

Die Karang Divers werden vom Unterwasserladen Kassel betrieben und von Kristina Udo vor Ort geleitet. Die Guides sind allesamt Balinesen und leiten die Tauchgänge mit viel Humor und Leidenschaft. Die Tauchbasis ist mit neuester Kompressor Technik ausgestattet und hat die Möglichkeit nach SSI eine Tauchausbildung zu machen. Umkleiden sind ebenso vorhanden wie Duschen oder Kristinas löslichem Kaffee. Gemeinsames gemütliches Zusammensitzen auf der Terrasse des Dive Centers um den vergangenen Tauchgang Revue passieren zu lassen, den nächsten zu planen oder einfach nur mal Quatsch zu machen, ist hier tägliches Programm.

Getaucht wird mit 12 Liter Alu Flaschen mit NITROX EAN32 ohne Aufpreis. Aber auch normale Pressluft wird auf Wunsch angeboten. Tauchgänge haben in der Regel ein Limit von 60 Minuten – wie auch anderorts üblich.

Von der Tauchbasis aus geht eine Treppe direkt ins Meer. An einer Leine geht es dann 50m weit raus ins Meer um an einer Boje auf 5 Meter abzutauchen. Das “Angels Canyon Reef” ist einer der schönsten auf Bali und der Küstenstreifen vor dem Resort wurde daher auch zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Riff geht links und rechts der Boje weg. Jede Seite hat seine eigenen schönen Ecken. Zu entdecken gibt es viel Makro, aber auch einige große Sehenswürdigkeiten. Von bunten Schnecken und winzigen Krebsen bis hin zu Mantas oder Büffelkopf-Papageienfischen, die ab und an das Riff besuchen. Das Riff selbst besteht aus einer Vielzahl kleiner oder großer Riffblöcke mit Weichkorallen, die alle Arten von Fischen, Krebsen oder Weichtieren beherbergen. Jeder Tauchgang ist daher neu und es gibt bis 30 Meter Tiefe immer was zu erleben. Das Gute am Hausriff ist auch, dass man sich nicht vertauchen kann – nach wenigen geführten Tauchgängen können auch mäßig erfahrene Taucher Tauchgänge alleine unternehmen. Allerdings sehen die Guides natürlich um einiges mehr und kennen die Stellen, bei denen es sich lohnt, genauer hinzuschauen.

Ausflüge bietet das Dive Center auch an. Einer der bekanntesten Dive Spots von Bali, die USAT Liberty bei Tulamben, liegt nur eine Autostunde oder eine kurze Bootsfahrt vom Teluk Karang entfernt. Einmal dort angekommen kann man ein altes, zerfallenes Frachtschiff entdecken. Es ragt von 9 Metern unter der Wasseroberfläche bis in 30 Metern Tiefe hinunter und liegt unmittelbar am Strand, so dass man bequem an Land um- und anziehen kann. Das Wrack ist größtenteils zerfallen und von Korallen überwachsen und daher kaum mehr als solches zu erkennen. Die Laderäume sind teilweise gesperrt für Taucher da sie drohen ein zu stürzen – aber es gibt noch genügend andere Ecken des Schiffes zu erkunden.

Der Coral Garden liegt direkt nebenan – den haben wir in zwei Mal und vier Tauchgängen dort, aber bisher nicht besucht. Er soll aber auch einen Tauchgang wert sein.

Ein weiterer Tauchausflug den man vom Teluk Karang aus unternehmen kann, der unbedingt in diesen Artikel gehört ist das Bondalem Riff. Nur eine kurze Bootsfahrt entfernt lockt es mit einigen sehr schönen Korallenblöcken und einer Riffkante, an der man entlang tauchen kann. Uns erwartete dort ein sehr toller Tauchgang, den wir nicht mehr missen wollen. Von Blaupunktrochen über große frei schwimmende Muränen bis hin zu Fangschreckenkrebse war alles geboten.

Last but not least sollte man unbedingt einen Nachttauchgang am Hausriff machen. Es ist unglaublich wie viel mehr und wie viel andere Tiere man dann bewundern kann! Ein unbedingtes muss auf Bali!

Ausflüge

Wie bereits erwähnt, entführt Ketut gerne über die Insel. Und so haben auch wir einige Ausflüge unternommen. In Kombination mit dem Tauchen und der Topographie der Insel ist das jedoch nicht ganz einfach. Sobald man die unmittelbare Küste verlässt, geht es in die Berge. Das bedeutet: mindestens 24 Stunden vorher nicht tauchen! Aber: Es lohnt sich!

„Traveling – It leaves you speechless, then turns you into a storyteller“
– Ibn Battuta

Batur Vulkan

Unser erster Ausflug auf Bali war zugleich auch der anstrengendste: Wir haben den Batur Vulkan besiegen – und zwar bei Nacht! Die Reise begann mitten in der Nacht in Teluk Karang. Ketut brachte uns nach nur wenigen Stunden schlaf an den Ausgangspunkt der Batur Tour. Ziel war es den Gipfel vor Sonnenaufgang zu erreichen um diesen von dort aus zu bewundern!

Mit zwei Guides und winzigen Taschenlampen machten wir uns auf den stock finsteren Weg Richtung Gipfel. Wir hatten Anfangs noch keine Ahnung wie schwierig dieser werden würde! Man darf sich den Weg nicht wie einen deutschen Wanderweg vorstellen. Der Untergrund änderte sich von zu Anfang einer asphaltierten Straße, über einen Schotterweg bis hin zu Kletterpartien über losem Geröll und mühseligem Klettern in losem Sand. Man sollte unbedingt heilige Bananen und die teuerste Cola der Insel einpacken. Denn selbst erfahrene Vulkanologen können beim Aufstieg schon mal schlapp machen!

Für den Aufstieg waren etwa zwei Stunden eingeplant. Nach 1 1/2 Stunden hatten wir die Bergstation erreicht – aber es blieben nochmal einige Höhenmeter über losen Sand bis zum oberen Kraterrand auf über 1800m Höhe. Wir entschieden uns nach einer kurzen Pause auch diese noch zu besteigen. Pünktlich zum Sonnenaufgang bezogen wir mit vielen anderen Touristen Stellung um den leider etwas verhangenen aber nicht weniger spektakulären Sonnenaufgang direkt neben dem Agung Vulkan und über dem Batur See zu bestaunen.

Nach einer Stärkung ging es wieder nach unten. Bevor wir ganz abstiegen schauten wir noch in den noch aktiven Krater und machten Fotos mit den auf dem Berg lebenden Affen. Eine weitere Stunde später sanken wir erschöpft in Ketuts Auto. Zur Belohnung ging es dann weiter in die heißen Quellen.

Worauf man unbedingt achten sollte, wenn man eine Tour zum Batur unternehmen möchte:

  • Festes Schuhwerk: Am besten Wanderschuhe. Selbst einigermaßen robuste Trackingschuhe haben sehr gelitten unter dem losen Untergrund und den scharfen Lava-Steinchen. Auf gar keinen Fall offene Schuhe oder Schuhe in denen man keinen guten Halt hat oder schlecht laufen kann. Der Weg ist lang, steil und steinig!
  • Windjacke, Fleece-Jacke: Oben ist es kalt! Besonders wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist. Also unbedingt etwas warmes mitnehmen. Idealerweise nimmt man auch ein T-Shirt zum wechseln mit da man nach dem Aufstieg ganz schön durchgeschwitzt ist.
  • Energie: Energie in Form von einer Flasche Cola, einem Schokoriegel oder Ähnliches. Mitten in der Nacht hat man in aller Regel noch nicht gefrühstückt und bei der Anstrengung kann der Blutzucker abfallen. Ein wenig Zucker kann da Wunder wirken. Natürlich sollte auch eine Flasche Wasser ins Gepäck.

Pura Tanah Lot

Pura Tanah Lot, wörtlich übersetzt „Land inmitten des Meeres“, ist ein Hindutempel an der Küste im Südwesten der Insel. Von Ubud aus war es eine Fahrt von deutlich über einer Stunde. Von Teluk Karang aus wären hin- und Rückfahrt alleine eine halbe Tagesreise – lohnt sich also nur bedingt.

Tanah Lot startete für uns mit einer großen Ernüchterung. Denn der Tempel ist mit Abstand die meist besuchte und bekannteste Sehenswürdigkeit auf Bali. Entsprechend wird es vermarktet. Vom Parkplatz bis zum Tempel muss man durch eine Straße mehrere hundert Meter lang durch Merchandising Läden, Restaurants und was sonst noch so dazu gehört. Einmal an der Küste angekommen vergisst man die Läden und auch die tausenden Menschen die noch um einen herum sind.

Tanah Lot ist wirklich beeindruckend und kann nur bei Ebbe trockenen Fußes erreicht werden. Bei Flut ist der Tempel vollkommen vom Meer umschlossen. Entsprechen kann man sich bei Ebbe frei um den Tempel bewegen. Das Betreten ist leider verboten – aber das braucht es auch gar nicht. Viele Fotos und eine kommende Flut später hatten wir den Tempel in uns aufgesogen. Trotz der vielen Touristen und des Kommerz empfehle ich jedem der nach Bali geht, dort mindestens ein mal vorbei zu schauen.

Brahma Vihara Ashrama

Obwohl Indonesien größtenteils Islamisch, und Bali überwiegend Hinduistisch ist, gibt es für die knapp 1% Buddhisten auf der Insel ein Buddhistisches Kloster: Das ‘Brahma Vihara Ashrama’, das auch ‘Wihara Buddha Banja’ genannt wird. Sie ist die einzig größere Buddhistische Anlage auf Bali und liegt in der Nähe von Banjar – ein Stück südwestlich von Singaraja.

Vor dem Betreten muss man, wie auf Bali üblich, einen Sarong anlegen. Der Eintritt ist kostenlos, jedoch freut man sich sehr über eine kleine Spende. Das Kloster ist nicht besonders groß – dennoch kann es einige Stunden in Anspruch nehmen sich alle Buddhastatuen, Stupas und Hallen im Detail an zu sehen.

Sekumpul Wasserfall

Der wohl bekannteste Wasserfall auf Bali ist der ‘Gitgit Waterfall‘. Dieser ist jedoch, mit seinen 30 Metern Höhe, gegenüber dem Sekumpul Wasserfall, der auf 50 bis 90 Metern geschätzt wird (je nach Quelle) eher klein. Das macht Sekumpul zu einem echten Geheimtipp. Der kleine Wermutstropfen ist, dass der notwendige Ab- und wieder Aufstieg, besonders im feuchtwarmen Klima von Bali, sehr anstrengend ist.

Jedoch ist der Weg auch Teil des Ziels: Er führt am Anfang über einen schmalen betonierten Weg an Reisfeldern vorbei, vorbei an Nelken trocknenden Bauern, Kakao Bäumen und entlang eines kleinen Baches. Nach einigen hundert Metern kommt man an eine lange, lange Treppe die hinunter ins Tal führt. Wie üblich sind die Treppenstufen alle ungleich groß und das Geländer, wenn vorhanden, nicht besonders stabil. Bereits unterwegs kann man die beeindruckende Aussicht ins Tal und auf den Wasserfall genießen. Unten angekommen wird es nass. Bevor man über eine Brücke über den Fluss steigt, hat man Gelegenheit die Klamotten zu wechseln. Es empfehlen sich Wasserschuhe oder zumindest ein zweites Paar Schuhe, die nass werden dürfen. Weiter geht es am Fluss entlang über einen schmalen Pfad bis zum Wasserfall.

Der Wasserfall ergießt sich aus 50 bis 90 Metern (ich schätze ihn eher die goldene Mitte 60-70 Metern) in einen kleinen See. Badeklamotten vorausgesetzt kann man sich darin vom schweißtreibenden Abstieg abkühlen. Das Wasser ist angenehm kühl aber nicht kalt. Ganz bis zum Wasserfall kommt man leider wegen der starken Strömung, die weg vom Wasserfall führt, nicht. Dennoch bietet der Ort einen traumhaften Blick auf den Wasserfall und hat etwas mystisches und ruhiges.

Um wieder zum Parkplatz zu kommen muss man noch mal die Ärmel hoch krempeln und die Stufen hinauf klettern. Wer möchte, kann sich unterwegs an einem kleinen Warung, einem kleinen Imbiss, stärken. Aber der Weg ist es in jedem Fall wert und Sekumpul ein echter Geheimtipp! Einfach Ketut fragen!

Worauf man unbedingt achten sollte, wenn man eine Tour zum Wasserfall unternehmen möchte:

  • Festes Schuhwerk und Wasserschuhe: Man sollte für den Ab- und wieder Aufstieg zum Wasserfall feste Schuhe einpacken. Die Stufen sind zwar betoniert aber ungleich groß und teilweise uneben. Man sollte also gut in seinen Schuhen laufen können. Schuhe, die ihre Solen nicht verlieren sind auch von Vorteil! 😉 Ausserdem empfehle ich, für unten, Wasserschuhe mit zu nehmen. Der letzte Teil des Weges führt am Fluss entlang und teilweise durch den Fluss. Ausserdem möchte man am Ende auch in den See steigen. Barfuß geht aber auch.
  • Bade- und Wechselklamotten: Einfach Badehose oder Bikini unter das T-Shirt, dass man sich unter dem Wasserfall abkühlen kann. Wechselklamotten – bzw. ein trockenes T-Shirt ist immer gut.
  • Wasser: Genug Wasser mitnehmen. Es ist warm und feucht, man schwitzt beim Kraxeln viel. Vor Ort kann man in einem Warung auch was kaufen – der befindet sich aber recht am Anfang des Weges. Vorausdenken ist angesagt.

Pura Besakih – Muttertempel

Pura Besakih ist das bedeutendste, auf der Insel Bali gelegene, hinduistische Heiligtum und „Muttertempel“ aller balinesischer Tempel. Die gesamte Anlage besteht aus über 200 Gebäuden, zu denen mehrstufige Tempeltürme, Schreine, offene Pavillons und weitere geschlossene Gebäude gehören. Die Fürstengeschlechter haben jeweils ihren eigenen Bezirk. Alle Dorfgemeinschaften verfügen innerhalb des weitläufigen Geländes über eigene Tempelbereiche oder Schreine, die jeweils von einer Mauer umgeben sind.

Allein die Größe der Anlage ist beeindruckend und jedes einzelne der Gebäude ist für sich allein sehenswert. Alles im Detail zu betrachten geht schier nicht und ist auch wirklich überwältigend. Der Muttertempel wird von vielen Touristen besucht, daher muss man auch hier, wenn auch nicht so sehr wie in Tanah Lot, mit Händlern und Straßenverkäufern rechnen. Allerdings alles sehr viel weniger und weniger aufdringlich als am Wassertempel.

Ubud

Etwa 30 km nordöstlich von Denpasar liegt die 34.000 Einwohnerstadt Ubud. Sie wird gesehen als das kulturelle Zentrum Balis. Wegen seiner Lage eignet sich Ubud ideal um auf dem Rückweg vom Teluk Karang zum Flughafen, alternativ natürlich auch auf dem Hinweg, ein Stop Over zu machen. Wir haben es die vergangenen zwei Male so gemacht, dass wir auf dem Rückweg jeweils zwei oder drei Übernachtungen in Ubud gebucht hatten um uns Stadt und Umgebung anschauen zu können.

Bei unserer ersten Reise, unserer Hochzeitsreise, sollte es etwas besonderes sein. Daher haben wir das sechs Sterne Royal Pita Maha gebucht. Eines der teuersten Hotels in Ubud (ca. 350€/Nacht für eine Poolvilla). Es ist sehr schön gelegen am Hang des Tjampuhan Tals. Ubud ist 10 Autominuten entfernt – kostenlose Minibusse verkehren alle paar Minuten. Alle Pool-Villen sind so gebaut, dass sie eine tolle Aussicht bieten aber es nicht möglich ist, gegenseitig auf das Gelände zu schauen. So hat jeder Gast eine perfekte Privatsphäre in den luxuriösen Villen. Das Royal Pita Maha bietet nur ca. 100 Gästen Unterkunft – diese werden bedient von 400 Angestellten in vier Restaurants. Die Anlage erstreckt sich vom oberen Rand des Tals bis an den Ayung Fluss hinunter, umfasst einen Yoga Pavillon, mehrere Pools (u.A. einen sehr langen gewundenen Pool) und mehrere Tempel. Wer möchte kann sich in einem der anerkannt Weltbesten Spas’ verwöhnen lassen. Wer sich also etwas Besonderes gönnen möchte, und vor den Zimmerpreisen nicht zurück schreckt, der soll unbedingt ein paar Nächte dort buchen.

Ein Jahr später übernachteten wir im Tjampuhan. Es liegt nur wenige Autominuten ausserhalb von Ubud und ist ebenfalls in ein Tal gebaut. Neben Einzel-Bungalows gibt es auch Bungalows mit mehreren Gästezimmern. Insgesamt ist es etwas günstiger (ca. 130€/Nacht für eine Deluxe Room) und liegt näher am Zentrum von Ubud (15 Minuten zu Fuß). Natürlich ist es auch etwas weniger Exklusiv. Aber die Lage und die Architektur ist dennoch sehr beeindruckend. Unser Zimmer hatte allerdings schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Speziell das Badezimmer war nicht mehr das Neueste. Jedoch sauber und es funktionierte alles – also nicht dramatisch. Beim Tjampuhan hat man keine privat Pools, aber man kann einen der beiden großen Hotelpools benutzen. Der Spa, wir haben ihn nur angeschaut und nicht genutzt, ist ebenfalls sehr beeindruckend mit seinen Steinarbeiten. Leider wurden im Hotel gerade Renovierungsarbeiten durchgeführt als wir zu gast waren. Jedoch ausser das wir den großen Speisesaal nicht nutzen konnten, gab es keine Einschränkungen. Den Bildern nach ist dieser jetzt aber dafür sehr sehr schön geworden. Für Rucksacktouristen mag das Tjampuhan noch immer zu teuer sein, wenn man einen gehobenen Standard möchte, ist man dort gut aufgehoben.

Aber kommen wir nun zu Ubud selbst: Für uns war es toll die ganze Atmosphäre von Ubud ein zu saugen, der Markt, die Gerüche, das Essen, die Menschen. Ich kann nur jedem raten die oben bereits mehrfach erwähnten festen Schuhe an zu ziehen und viel herum zu laufen, zu schauen und zu probieren. Ubud ist eine tolle Stadt und man findet immer wieder neue Ecken die man noch nicht gesehen hat. Eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ist der Tempel Pura Taman Saraswathi im Stadtzentrum mit seinen Seerosen Teichen. Unscheinbar hinter einem verhältnismäßig kleinen Tor an der Hauptstraße öffnet sich eine tolle Tempelanlage die zum rumschlendern einlädt. Gleichzeitig ist man inmitten der Stadt. Trotzdem scheint diese, wenn man im Tempel ist, komplett abgekoppelt. Dann ist da natürlich noch der Berühmte Affenwald. In ihm leben gut 350 Makaken Affen die sich frei bewegen können. Man sollte daher nichts lose am Körper tragen da man Gefahr läuft, dass die Affen das mopsen. Besonders wenn es etwas zu Essen ist. Das Füttern der Affen ist nur mit dort erhältlichem Futter erlaubt. Im Affenwald gibt es wiederum einige Brunnen und Tempel zu sehen. Überwachsen von Schlingpflanzen, Wurzeln und Luftwurzeln sehr mystisch und besonders. Wer auf der Suche nach etwas Action ist, wird auch fündig: Bei den vielfach angebotenen Rafing Touren auf dem Ayung Fluss! Diese werden überall in Ubud angeboten. Für ca. 100$ (was für die dortigen Preisverhältnisse extrem viel ist) kann man an der Tour teilnehmen. Selbst geht sie ca. 2 bis 3 Stunden. Inklusive Mittagessen und Transfer dauert sie einen halben Tag. Unter ‘Rafting’ darf man sich kein richtiges Wildwasser vorstellen. Einige Stellen sind etwas rauher aber im großen und ganzen treibt man einen ruhigen Fluss entlang; Was es aber nicht unspektakulärer macht! Wer die 100$ und den halben Tag übrig hat, dem kann ich die Tour nur empfehlen. Auch hier: Badeklamotten unter der Kleidung (die nass werden dürfen sollte) und Badeschuhe nicht vergessen! Ubud liegt ausserdem inmitten von Reisfeldern. Nur wenige Minuten ausserhalb der Stadt kann man die weitläufigen Felder und Terrassen sehen. Wer alleine unterwegs ist und mutig genug, kann einen Motorroller mieten oder für wenige Rupiah ein Taxi benutzen. Von Ubud aus kann man gut Ausflüge nach Tanah Lot oder zum Höhlentempel Goa Gajah („Elefantengrotte“) unternehmen. Wer etwas leckeres essen möchte, dem kann ich noch Murni’s Warung ans Herz legen. Es ist eines von Ubuds ersten richtigen Restaurants und man kann auf vier Ebenen das leckere lokale Essen genießen. Man sollte unbedingt schauen, dass man im “Level 4” (also ganz unten) sitzt. Dort ist man nahe am Fluss und sitzt in einem schönen Pavillon.

Übersicht der Tauchspots

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Rückreise & Stop Over

Die Rückreise ist schwieriger als die Hinreise. Nicht weil die Verkehrsmittel länger brauchen oder umkomfortabler sind, sondern weil es bedeutet, von der Insel und den Menschen abschied zu nehmen. Wir haben uns jedes der beiden Male entschieden einen Stop Over auf dem Rückweg zu machen. Auf dem Rückweg deshalb, weil man da schon an die Zeitumstellung und an das Klima gewohnt ist und weil es den Abschied aus dem Urlaub mit einem kleinen Goodie auf der Rückreise versüßt.

Wir haben bisher zwei Stop Over Optionen ausprobiert. Mit Singapur Airlines führt der Weg über Singapur und mit Thai Airways über Bangkok. Dubai ist eine weitere Möglichkeit, die wir noch nicht getestet haben. Dieser Artikel soll in erster Linie über Bali gehen – aber der Stop Over gehört irgendwie dazu. Daher gehören unsere Eindrücke wenigstens kurz beschrieben.

Singapur

Singapur ist quasi ‘Asien light’. Sehr sauber, natürlich auch recht teuer und für Asien sehr westlich. Viele Unternehmen haben ihre Asien Zentralen in Singapur da es einer der wenigen rechtlich sicheren Häfen in Fernost ist. Singapur tut sehr viel dafür, Touristen an zu locken: Singapur Flyer, einem der höchsten Riesenräder der Welt; Gardens at the Bay, einem sehr aufwendigen botanischen Garten und vieles mehr. Aber auch Little India, Chinatown etc. sind sehenswert. Ein Singapur Sling Cocktail gehört natürlich auch dazu!

Bangkok

Bangkok ist, im Vergleich mit Singapur, schon eher Asiatisch. Besonders die alten Teile der Stadt (der neue Teil hat uns weniger gefallen) erinnern sehr an das Bild, das man von Bangkok im Kopf hat. Viele Tempel, der liegende Buddha, der größte Buddha, Wassertaxis etc. muss man gesehen haben. Aber auch die Nachtmärkte gehören dazu! Man sollte hier jedoch auf Taschendiebe aufpassen und auf jeden Fall handeln: Die aufgerufenen Preise für die Plagiate die durchweg angeboten werden, sind horrend. Möchte man eine falsche Rolex erstehen, sollte man auf jeden Fall handeln und nicht mehr als 50% des anfänglich gefragten Preises zahlen. Wer nach Bangkok kommt, dem empfehle ich im Cabbages & Condoms zu essen! Es dient einem guten Zweck und ist extrem lecker und schön!

Fazit

Wir haben noch nie zweimal Urlaub am selben Ort oder gar im selben Hotel gemacht, aber wir haben für dieses Jahr zum dritten Mal das Teluk Karang Dive & Spa über Beluga Reisen gebucht. Wir treffen auch wieder unsere Freunde dort, die dann zum fünften Mal da sein werden. Für uns wird das die erste Fernreise mit unserer dann 15 Monate alten Tochter. Muss ich als Fazit noch mehr sagen? Die Insel hat uns in ihren Bann gezogen – die Leute haben unser Herz berührt und in Teluk haben wir ein kleines Paradies gefunden.

„Travel is the only thing you buy that makes you richer“
– Anonym

Dieser Artikel soll eine Empfehlung und Erlebnisbericht sein. Selbstverständlich sind Geschmäcker unterschiedlich. Wer nicht taucht und auf Action und Strand steht, dem ist das Teluk vielleicht zu abgeschieden. Aber wer das sucht, was wir gefunden haben – einen Ort zum grenzenlosen Entspannen und Wohlfühlen, dazu noch etwas Tauchen (was zum Entspannen und Wohlfühlen beiträgt), der ist im Teluk mehr als gut aufgehoben. Die Insel hat uns um so viel reicher gemacht und uns während unseres letzten Besuches, Ende September 2015, mit unserer Tochter beschenkt.

Tauchern wird es, neben Nusa Penida oder den Gilis, über kurz oder lang in den Norden der Insel ziehen. Allen anderen Bali Touristen kann ich ihn nur wärmstens ans Herz legen. Ob es dann das Teluk sein muss, kann jeder für sich entscheiden. Als Touri sollte man aber schnellstens weg aus der Gegend südlich von Denpasar und sich auf die Suche nach dem echten Bali machen. Nicht-Tauchern wird es auch nicht schwer fallen, alle Ausflugstipps oben in einer Reise zu kombinieren. Bei Tauchern sieht es, wegen der Höhenlagen und der Deko etwas anders aus; Hier wollen die Ausflüge gut zeitlich geplant werden.

Iluh, Kristina, Ketut, Elke, Rene, das ganze Teluk Karang Team
und Axel Becker mit seinem Team von Beluga Reisen: Vielen Dank für alles!

Wir freuen uns unwahrscheinlich auf Oktober 2017
wenn wir zu dritt zurückkehren auf die Insel der Götter!


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