Mein letzter Tauchgang am Giesen See war schon eine ganze Weile her. Genau genommen sogar mehr als drei Jahre. Corona und diverse andere Themen kamen immer dazwischen und für einen schnellen Tauchgang haben wir uns immer für andere Seen entschieden.
Umso mehr freute es mich, dass ich mal wieder im Giesen See abtauchen konnte – und dazu auch wieder seit Langem mit der besten Tauchlehrerin von Welt – ein doppeltes Highlight also. Bedauerlicherweise hatte der Sommer 2023 seit Anfang Juli eine Pause eingelegt und wurde ersetzt durch herbstliches Wetter: Regenschauer, Gewitter und kühle Temperaturen. Besonders der Niederschlag, so dachten wir, würde uns die Sicht verhageln da das drückende Grundwasser sowie das in den See laufende Regenwasser ordentlich Dreck und Schwebeteilchen mit sich bringt. Die Umfrage bei den Tauchern die bei unserem Eintreffen um 10 Uhr schon aus dem Wasser kamen, stimmte uns weniger positiv: „Bis 5 Meter mehr schlecht als recht und darunter wie eine Wand“.
Unerschrocken von dieser wenig ermutigenden Antwort machten wir uns dennoch auf zum See und tauchten schließlich kurz vor 12 Uhr ab. Der knapp anderthalbstündige Tauchgang verlief ganz anders als die Erwartungshaltung. Wir tauchten vom südlichen Einstieg aus links weg Richtung Strandbar in einer maximaltiefe von 9 Metern und mussten zu unserer positiven Überraschung feststellen, dass die Sicht bis 5 Metern Tiefe sehr gut (bis zu 8 Meter), zwischen 5 und 9 Metern immer noch gut (zwischen 4 und 5 Metern) und darunter mäßig (unter 3 Meter) war. Wundervolle Schwärme Süßwassermedusen begrüßten uns und sehr sehr viel Kleinfisch wie Rotfedern, Sonnenbarsche und Rotaugen. Auch Krebse waren viele zu sehen, jedoch scheuten sie sich etwas vor der Kamera und zogen es lieber vor ab zu hauen statt uns für ein paar Fotos Modell zu stehen. Größere Fische wie Hechte oder Welse waren leider komplett, im wahrsten Sinne des Wortes, untergetaucht. Nach 1:29 Stunden im 22° frischen Wasser legten wir eine Oberflächenpause ein und wärmten uns in der Sonne – am einzig sonnigen Tag in den Tagen davor und danach!
Der zweite Tauchgang zeigte uns jedoch wie schnell sich so ein See verändern kann und auch warum die Taucher Morgens von schlechterer Sicht berichteten. War es beim ersten Tauchgang noch sonnig, hatten wir beim Zweiten wenig Glück. Wir haben beim Quatschen während der Oberflächenpause so wie es aussah die ganze Sonne aufgebraucht und es war erheblich dunkler und die Sicht war etwas schlechter. Dennoch bei Weitem nicht so dramatisch wie es uns geschildert wurde. Vorbei an den Medusen, den schreckhaften Krebsen und dem vielen Kleinfisch lief uns dann auch noch ein kleiner Hecht über den Weg. Dieser zierte sich zwar auch anfänglich Modell zu stehen, es gelang dann aber doch noch ein Schnappschuss.
Für mich waren diese beiden Tauchgänge auch die ersten seit Langem mit der großen Kamera! Die Tauchgänge zuvor unternahm ich immer entweder mit der GoPro oder mit der Kamera ohne Blitz und Licht. Dieses Mal war meine Sony wieder mit dem einen INON Blitz ausgestattet und ich hatte Zeit mich auf das Fotografieren zu konzentrieren. Gleichzeitig war es aber auch der vermutlich letzte Tauchgang mit nur einem Blitz! Seid gespannt, ich werde berichten! 😉