Ich schrieb ja bereits in meinem vorherigen Beitrag über unseren Besuch auf Nusa Lembongan, dass ein Tauchtag (vor zwei Jahren hatten meine bessere Hälfte und ich je nur einen Tauchtag) zu wenig sind um die Unterwasserwelt der Insel zu erkunden. Aus diesem Grund entschlossen wir uns bei unserer diesjährigen Bali Reise, noch einmal auf diese tolle Insel zurück zu kehren und das Versäumte nach zu holen!
Gleichzeitig werde ich aber keinen ausführlichen Bericht verfassen zu unseren Tauchgängen auf Teluk Karang und Tulamben. Zwar kann ich jedem wirklich ans Herz legen den Norden Balis zu besuchen, jedoch denke ich, dass ich in einem neuen (dritten) Bericht hierüber nichts oder nur wenig hinzuzufügen hätte. Bitte lies einfach die vergangenen Berichte hierzu, hier und hier. Dennoch enthalte ich dir die neuen Fotos, samt der, mit der Drohne, natürlich nicht vor!
Zwei Dinge halte ich jedoch dennoch für erwähnenswert: Dieses Mal hatten wir zum ersten Mal einen eigenen Bungalow – die Villa Yudistira (auf dem Luftbild ganz unten links im Eck)! Jedem, der etwas Abgeschiedenheit möchte, einen abgeschlossenen Bereich zum spielen für Kinder oder generell etwas mehr Platz, dem sei diese tolle Villa im Teluk sehr ans Herz gelegt!
Ausserdem, sollte jemand in Singaraja unterwegs sein und ein WIRKLICH leckeres Mittagessen suchen, dem sei der Besuch bei Bakso Haram sehr ans Herz gelegt! Köstliche Nudelsuppen in rustikalem Ambiente zu lokalen Preisen.
Aber nochmal von Anfang an…
Nach entspannten sieben Tagen im Teluk Karang mussten wir uns verabschieden und machten uns auf zur Insel Nusa Lembongan. Der vorher gebuchte Transfer mit Rocky Fast Cruises klappte einwandfrei. Rocky Fast Cruises ist der einzige Anbieter der Transfers auf die Insel anbietet, die über einen Anleger anlegen und nicht über den Strand durch das Wasser. Auf Bali herrscht der Glaube, dass böse Wassergeister über Stege an Land kommen können. Daher sind diese größtenteils verpönt. Wobei das Wort “Steg” oder “Anleger” für die ca. 250 Meter lange Anreihung von Pontons zu viel gesagt ist (siehe Bild). Aber man kam trockenen Fußes an Land. Die Koffer wurden mit einem Motorboot direkt an Land gebracht.
Unsere Unterkunft war dieses Mal das “Indiana Kenanga Luxury Boutique Villas“. Wobei das Wort “Luxury” für Nusa Lemobongan zutreffen mag, wer das Teluk kennt, für den ist das nur guter Durchschnitt. Das lang gezogene und recht schmale Gelände des Resorts reicht von der Hauptstraße ca. 300m bis an den Strand wo es in einem Restaurant mündet. An sich ist das Resort ganz Ok. Sauber, alles funktioniert und besonders das Restaurant ist schön eingerichtet.
Vorweg: Das Restaurant ist für das Frühstück ganz Ok, aber vom Abendessen waren wir nicht sonderlich begeistert. Es war nicht schlecht – das nicht. Aber die Auswahl war recht gering und Französische Küche ist nicht das, was man auf einer balinesischen Insel erwarten würde.
Tauchen
World Diving Lembongan, die Tauchbasis, die wir zwei Jahre zuvor hatten, war leider zu unserem Zeitpunkt ausgebucht. Für uns allerdings Glück im Unglück, war bei Blue Corner Dive genug Platz frei!
Blue Corner hat eine tolle Tauchbasis mit Strandbar direkt am Jungutbatu Beach! Sie besitzen mehrere Boote die tagtäglich mehrere Ziele ansteuern. Auf diese Weise findet sich immer eine Gruppe auf gleichem Level mit attraktiven Zielen. Durch die etwas kleineren aber sehr viel schnelleren Schnellboote sind auch weiter entfernte Ziele bei Nusa Penida kein Problem. Ausserdem bieten sie, je nach Wetter und Gezeiten, spezielle Early Morning Dives am “Blue Corner”, dem nördlichen Eck von Nusa Lembongan an – aber dazu später mehr.
Dieses Mal hatten wir sehr viel mehr Zeit zum Tauchen, insgesamt sieben Tage. Und wir haben sie bis zuletzt ausgenützt! Der letzte Tauchgang der besseren Hälfte war am (frühen) Morgen des Tages unserer Abreise nach Canggu auf dem Festland von Bali.
Die Tauchgänge waren allesamt Grandios. Ich hatte das Glück nochmals im glasklaren Wasser von Chrystal Bay zu tauchen. Das Wasser ist zwar sehr sehr kalt aber super klar. Leider hatte ich dieses Mal keinen Glück und konnte nicht noch einmal einen Mola sehen. Diese hatte meine bessere Hälfte am Early Morning Dive am Blue Corner vor der Linse. Sage und schreibe fünf Mola Mola auf einmal. Leider etwas weiter weg und etwas tiefer… tiefer als 40 Meter. Dennoch ein fantastisches Schauspiel und ein Tauchgang für den ich sie sicherlich noch eine Weile beneiden werde.
Neben Manta Point, in dessen recht trüben und nährstoffreichen Wasser ich mehrere Mantas an mir vorbeistreifen lassen konnte, waren wir auch an einigen Spots im Norden von Nusa Penida. Das warme, klare Wasser lädt dort zu enorm tollen Tauchgängen ein. Die steil abfallenden Flanken der Insel sind bis in große Tiefen grandios bewachsen und überall ist Leben. Mit Glück kann man dort auch Haie beobachten – allerdings hatten wir leider dieses notwendige kleine Quäntchen Glück nicht. Alles in Allem sind die Tauchgänge dort auch für Anfänger geeignet, sobald das Luftmanagement ein wenig sitzt. Denn Tiefen von über 20 bis 30 Metern sind nicht selten. Auch Strömung kann man, je nach Gezeiten, antreffen. Aber die Tauchbasen timen die Tauchgänge meist so, dass man wenig Strömung hat.
Die Tauchgänge und die Fotos sind einfach nur zum genießen. Wir können Blue Corner Dive absolut empfehlen. Freundliche, aufgeräumte Basis mit vielen sehr freundlichen Menschen.
Dive Map
Tips
Ich kann den Artikel nicht abschließen ohne einige Reisetipps für Nusa Lembongan und Bali. Ein Tipp war bereits der Besuch bei Bakso Haram in Singaraja. Super uriges Restaurant mit leckeren Speisen! Besonders wenn man auf dem Weg ist zum Souvenirladen Krisna kommt man da gut und gerne vorbei.
Das zweite Muss ist das Ombak Zero Waste Café am Jungutbatu Beach nahe der Tauchbasis. Das Café hat nicht nur umwerfend leckeres Essen und tolle Cocktails und Getränke, es setzt auch auf ein nachhaltiges Konzept! Wegwerfartikel findet man hier keine! Wiederverwendbare Strohhalme sind hier ebenso normal wie Stoff-Servietten und mehr! Als wie wenn das nicht genug wäre, sitzt man hier, wenn man möchte, direkt auf dem Sandstrand in Sitzsäcke oder bewundert den Sonnenuntergang in einer Hängematte.
Das Abschlussessen haben wir wiedermal im Sandy Bay Beach Club zu uns genommen. Wer etwas feiner und gediegener essen möchte, ist hier genau richtig. Eher westliche Preise aber hervorragendes Essen in einem tollen Ambiente am Sandy Bay Beach zeichnen die Location aus.
Der letzte Tipp ist eher ein Anti-Tipp: Canggu zu besuchen. Wir sind verzaubert von der Ursprünglichkeit, der Natürlichkeit von Bali. Der Norden und in Teilen auch Nusa Lembongan ist die Verkörperung davon. Die eher Städtisch geprägte Gegend um Denpasar ist davon das genaue Gegenteil. Und dazu zählt auch Canggu. Sehr touristisch erinnert es eher an Palma de Mallorca als an Bali. Für ein Mal war es schön zu sehen… allerdings wird es uns kein zweites Mal dorthin ziehen.