Meine Maske beschlägt – Was tun?

Taucher sind stets auf der Suche nach guten Tauchbedingungen und guter Sicht. Diese hängt aber manchmal nicht nur von der Klarheit des Wassers ab, sondern auch von der eigenen Maske. Diese kann nämlich beschlagen – was unter Wasser sehr nervig sein kann.

Warum beschlägt die Maske?

Eine Maske beschlägt durch Temperaturunterschied der Temperatur im Maskeninneren und der Wassertemperatur. Beim Aufsetzen der Maske wird feuchte, warme Luft zwischen Gesicht und Maske eingeschlossen. Ein warmes Gesicht heizt die Luft in der Maske zusätzlich auf. Wenn man durch die Nase ausatmet, kommt zusätzliche warme und sehr feuchte Luft in die Maske. Warme Luft kann gut und viel Feuchtigkeit aufnehmen – kalte Luft kann durch den geringeren Dampfdruck weniger Feuchtigkeit aufnehmen.

Beim abtauchen kühlt das kalte Wasser das Maskenglas und die Luft in der Maske schlagartig ab. Dadurch bilden sich kleine Wassertröpfchen auf dem Glas und die Maske beschlägt. Diese Tröpfchen bilden sich bevorzugt an kleinen Verunreinigungen auf dem Glas da diese die Oberfläche vergrößert und Saatkörner bildet, an dem das Wasser gut kondensieren kann.

Wenn man weiß wieso eine Maske beschlägt, ist es nicht mehr so schwierig die Ursachen dafür zu bekämpfen:

Warum beschlagen neue Masken besonders stark?

Das hängt mit den Materialien und dem Herstellungsprozess der Masken zusammen. Die Maskenkörper bestehen heutzutage aus Silikon. Das ist einerseits besonders komfortabel und langlebig. Andererseits entstehen in der Produktion und bei der Lagerung der Masken Ausdünstungen aus dem Silikon die sich u.A. auf dem Glas niederschlagen. Dies führt zu den oben angesprochenen Verunreinigungen wodurch die Maske schneller beschlägt. Daher empfiehlt es sich die Maske vor der ersten Benutzung besonders sorgsam und gründlich zu reinigen:

Eine neue Maske für den ersten Tauchgang vorbereiten

Es gilt nun diese Rückstände und andere Anhaftungen vom neuen Maskenglas zu entfernen. Hierfür gibt es verschiedene Methoden:

Zahnpasta-Methode

Die Zahnpasta-Methode ist die wohl bekannteste Methode eine neue Maske zu reinigen. Dabei reibt man das Maskenglas mit gewöhnlicher Zahnpasta ein. Gels haben hierbei nicht die benötigte Schleifwirkung – also einfach simple günstige weiße Zahnpasta verwenden. Die eingeriebene Maske lässt man nun über Nacht trocknen ehe man sie am nächsten Tag mit warmen Wasser gründlich ausspült. Dabei reibt man mit den Fingern oder einem Tuch die restliche Zahnpasta über das Glas und entfernt die letzten Reste Paste und Silikon.

Durch die Seife in der Zahnpasta, den schleifenden Mitteln und dem Reiben lösen sich die Silikonrückstände von der Maske. Dies kann man meist schon mit den Fingern fühlen. Fühlt sich eine neue Maske noch eher rau an, fühlt sich die Maske nach der Reinigung an wie ein Babypopo.

Die Spülmaschinenmethode

Die Spülmaschinenmethode ist ebenfalls recht bekannt. Dabei wäscht man die Maske in der Spülmaschine ein mal ganz normal mit. Dabei sollte man allerdings auf eine all zu heiße Trocknung verzichten. Das sollte man aber nur machen wenn die eigene Spülmaschine sehr sauber ist und nicht für zusätzlichen Dreck in der Maske sorgt.

Viele schwören auch auf die Spülmaschine, wenn es darum geht, vergilbtes Silikon von durchsichtigen Maskenkörpern wieder klar zu bekommen. Eine Abwandlung der Spülmaschinenmethode ist es, die Maske mit einem Spülmaschinentab in warmen Wasser ein zu weichen und von Hand aus zu waschen.

Weitere Methoden

Einige Taucher schwören auf das ausbrennen der Maske. Hierbei brennt man mit einem Feuerzeug die Silikonschicht auf der Innenseite der Maske weg. Aber Vorsicht: Hierbei besteht höchste Gefahr das Glas (meist Kunststoff) oder das Silikon zu beschädigen. Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Methode besser funktioniert als das Reinigen. Denn man verbrennt vielleicht das Silikon aber nicht anderen Schmutz. Ausserdem ist das Risiko die Maske zu beschädigen sehr hoch.

Mittlerweile gibt es im Fachhandel aber auch schon fertige Reinigungsmittel um der Silikonschicht Herr zu werden. Eines davon ist Sea Buff.

Vor jedem Tauchgang

Leider reicht es nicht aus, die Maske vor der ersten Benutzung zu reinigen. Da das Silikon dauerhaft ausdünstet, stellt sich der Film mit der Zeit von selbst wieder her. Ausserdem fördern Fett von den Händen, Staub, getrocknetes Wasser (Kalk und sonstige Rückstände) wieder das Beschlagen der Maske. Dafür gibt es ein paar Methoden die man einfach und schnell vor jedem Tauchgang anwenden kann:

Spucke

Das Bekannteste ist wohl, in die Maske zu spucken bevor man abtaucht. Die Spucke sollte man gleichmäßig auf dem Maskenglas verteilen und im Wasser ausspülen.

Die menschliche Spucke enthält zersetzende Enzyme und auch Proteine. Einige davon sind die Mucine – zu deutsch einfach „Schleim“. Die Mucine, die normal den Speisebrei einfach in den Magen befördern sollen, haften am Inneren der Maske, wie eine Art Schutzfilm. Die Wassertröpfchen, die sich beim Beschlagen normalerweise bilden, perlen an diesem Protein-Film einfach ab.

Antibeschlagmittel

Antibeschlagmittel funktionieren vom Prinzip her ähnlich wie Spucke. Sie bringen einen Film innen auf der Maske auf die es Wasser schwerer macht zu kondensieren. Hierzu gibt man einen kleinen Tropfen auf die Innenseite des Maskenglases und verreibt diesen gründlich. Am Ende wird die Maske, wie bei der Spucke auch, im Wasser kurz ausgespült. Ich verwende schon seit einiger Zeit Sea Gold und bin damit sehr zufrieden. Vor dem Anziehen reibe ich die Maske ein, im Wasser wird sie dann ausgespült.

Spülmittel

Viele schwören auch auf Spülmittel als Antibeschlagmittel. Dieses entfernt oben genannte Überreste getrocknetem Wasser, Fett und Silikon ebenfalls recht gut. Es hinterlässt aber nicht, wie Spucke oder Antibeschlagmittel, ein Film der dem Beschlagen aktiv entgegenwirkt. Dafür ist es günstig! Es sollte aber idealerweise die Spucke oder Antibeschlag nicht ersetzen, sondern lediglich dazu dienen die Maske vor dem Tauchen optimal vor zu bereiten.

Abkühlen

Wenn wir an die Gründe denken wieso die Maske beschlägt, so fällt auf, dass wir bisher immer nur versucht haben das Anhaften der Feuchtigkeit an der Maske zu verhindern. Man kann aber auch dafür sorgen, dass erst gar nicht so viel Feuchtigkeit in der Maske ist! Wir erinnern uns: Warme Luft (durch eine warme Maske, warme Luft und ein warmes Gesicht entsteht) hält viel Wasser; Beim Abkühlen kondensiert dieses. Also ist es sehr zu empfehlen das Gesicht und die Maske vor dem Aufsetzen im Wasser ab zu kühlen. Hierzu einen Schnorchel nehmen (oder die Luft anhalten) und das Gesicht und die Maske einige Sekunden unter Wasser halten und abkühlen. Sind beide nahe bei der Wassertemperatur, gibt es keine feuchte warme Luft, die kondensieren kann.

Natürlich sollte man, und das muss man denke ich nicht näher ausführen, nicht durch die Nase unter Wasser ausatmen. Denn dies bringt warme feuchte Luft in die Maske, die dann darauf beschlägt.

Was sind deine Geheimnisse vor dem Abtauchen? Tipps und Tricks sind in den Kommentaren willkommen!

 


Wenn dir der Beitrag gefallen hat, dann teile ihn mit deinen Freunden:

Ein Kommentar

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.