Machete oder Nagelschere? Tauchermesser

Fiktion

James Bond muss die Bomben, die Ernst Stavro Blofeld unter seine Kontrolle gebracht hat, finden und unschädlich machen. Mit Harpunen und Dolchen bewaffnet, schwimmt er und eine kleine Armada in hautengen Taucheranzügen, den Bösewichten hinterher und verwickelt sie schließlich in einen packenden Kampf um Leben und Tod. Mit Messern werden Atemschlauche durchtrennt und Bösewichte erledigt.

Ein anderes Setting gefällig? Ein Taucher verteidigt sich in „Jaws“ gegen einen übergroßen und überaggressiven weißen Hai, weicht ihm beim Biss aus und sticht ihm dabei ein Auge aus, woraufhin dieser von ihm ablässt.

Realität

Die Realität beim Tauchen sieht natürlich ganz anders aus. Ich habe in meiner zugegeben noch nicht so langen Tauchkarriere noch keine Situation erlebt, in der ich ein Taschenmesser hätte gebrauchen können. Aber selbiges berichten auch viele andere, wesentlich erfahrenere Taucher. Ein Tauchermesser ist nur für den unbedingten Notfall bestimmt – und man sieht bereits, dass dieser zum Glück nur sehr selten eintritt. Ausserdem hat man sicher noch seltener damit zu tun, Bösewichten Atombomben zu entreißen oder Haien Augen aus zu stecken. Die Realität, und wozu man ein Schneidewerkzeug unter Wasser benutzen kann ist, dass man sich aus Angelleinen, Schiffstauen, Netzen oder dickeren Algen befreien kann, sollte man sich darin verheddern.

Schaut man sich nun Filme wie James Bond „Fireball“ oder eben „Jaws“ an und gleicht dies mit den in den Shops angebotenen Messern ab, gelangt man schnell zur Überzeugung, ein zig Zentimeter langes Messer, dass die ganze Wade oder den Oberschenkel in Beschlag nimmt, gehöre zur Taucher Standardausrüstung. Doch ist dem so?

Einige Taucher werden dies bejahen und sagen, dass man mit der Messerspitze prima Schrauben drehen kann oder man mit dem Griff mehr Kraft beim Schneiden ausüben kann. Ich verneine dies jedoch und sage, dass man unter Wasser keine Schrauben andrehen muss, dies an Land mit einem Schraubenzieher aus dem Werkzeugkasten viel einfacher und Materialschonender ist. Ein sehr scharfes Messer benötigt überdies nicht viel Kraft um selbst durch dickere Seile zu schneiden.

Alternative

Es gibt eine Alternative! Und war Leinencutter! Allen voran das meist bekannte Modell: Das EEZYCUT Trilobite. Leinencutter sind sehr leicht und bestehen aus einer Rasierklinge mit zwei Führungen. Sie sind so geformt, dass alles, was in die Führung geführt wird, durchgeschnitten wird. Dazu zählen auch dicke Seile oder Netze.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Trilobite ist klein und leicht. Er kann daher immer in Griffreichweite angebracht werden – idealerweise an der Bebänderung, den Schutergurten oder den Taschen des Jackets. Denn im Falle, dass man sich verheddert hat, sollte man sich so wenig wie möglich bewegen um sich nicht noch mehr zu verheddern. Ein weit unterschätzter Vorteil ist, dass man wirklich NUR durch das schneidet, das man durchschneiden möchte und nicht aus Versehen mit der Klinge oder der Messerspitze die Ausrüstung beschädigt oder sich gar selbst beim Hantieren verletzt.

Des Weiteren sollte ein Messer, auf das man sich im Notfall verlassen möchte immer scharf sein. Und wer bringt sein Tauchermesser regelmäßig zum Schleifen? Bei Leinencuttern kann man routinemäßig vor Saisonbeginn die Klinge gegen eine neue austauschen. So ist im man im Fall der Fälle immer bestens „bewaffnet“.

Vor- und Nachteile

 MesserLeinencutter
Vorteile
  • Selbstverteidigung
  • Kraft-/ Hebelwirking
  • Lange Schneide
  • Preis (<40€)
  • Größe / Gewicht
  • Verletzungsgefahr
  • Erreichbarkeit
  • Ersatzklingen
Nachteile
  • Verletzungsgefahr
  • Preis (>40€)
  • Größe
  • Man kann keinen Haien
    die Augen ausstechen
  • Nicht als Schraubenzieher
    nutzbar

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