Tauchen mit Bart

Bei diesem Thema muss ich immer wieder an dieses Zitat denken:

Bart reimt sich auf hart! Nicht auf zart! Zart reimt sich auf glattrasiert!
– Patrick Salmen

Bärte sind allgegenwärtig und auch ich trage einen (kurzen) Vollbart. Das wird jedoch zu einer Herausforderung wenn man Taucher oder Schnorchler ist. Der Bart führt zu undichtigkeiten und Wassereintritt. Hierfür verantwortlich ist meist die Oberlippenbehaarung. Die Maske sitzt hier direkt auf den Haaren und diese sorgen mit ihrem Kapilareffekt für einen ständigen Wassereintritt. Nachfolgend möchte ich sechs Tipps auflisten die möglicherweise das ständige Ausblasen der Maske während des Tauchgangs verhindern oder mindern können.

1. Den Bereich direkt unterhalb der Nase rasieren

Mit etwas ausprobieren und Übung kann man nur den Bereich direkt unterhalb der Nase rasieren. Genau in diesem Bereich dichtet die Maske ab. Diese kann, wenn ein kleiner Streifen rasiert wird, wieder ordentlich abdichten. Nachteil an dieser Methode ist, dass je nach Maske oder Style, das Rasieren eines Streifens unter der Nase komisch aussieht.

Eine Alternative ist, mit der Länge der Oberlippenbehaarung zu spielen. Meine Erfahrung hat gezeigt das, wenn die Haare zu kurz sind, sie sich aufstellen und die Undichtigkeit größer ist als, wie wenn die Haare einige Millimeter länger sind. Wenn sie zu lang werden, wird der Kapillareffekt stärker und es kommt wieder mehr Wasser in die Maske. Es lohnt sich also mit einem Barttrimmer, vor dem Tauchen, einige verschiedene Längen aus zu probieren.

Wenn man für einen wichtigen Tauchgang, oder einen Tauchurlaub, auf Nummer sicher gehen will, sollte sich den Bereich vorher glatt rasieren und erst danach wieder wachsen lassen. Je nach Haarpracht mag das eine Alternative sein, oder eben nicht. In jedem Fall ist es die sicherste Methode keine Probleme durch solche Undichtigkeiten zu haben.

2. Rand der Maskendichtung nach innen biegen

Eine Methode die, je nach Behaarung und Art der Maske, funktioniert oder nicht ist, den Rand der Dichtung direkt unter der Nase nach innen um zu klappen. So kann sie weiter innen abdichten und wird unter Umständen weniger von den Haaren beeinflusst. Diese Methode ist jedoch mit Handschuhen im Kaltwasser nur sehr schwer zu bewerkstelligen.

3. Vollgesichtsmaske

Eine Vollgesichtsmaske löst das Problem der Undichtigkeit durch einen Schnurrbart weitestgehend da sie nicht unter der Nase sondern am Kinn abdichtet. Neben den Vor- und Nachteilen die eine Vollgesichtsmaske ohnehin hat (einen interessanten Überblick habe ich hier gefunden), löst das das Problem jedoch nur teilweise. Es ist dann eine Lösung, wenn man NUR einen Oberlippenbart trägt. Trägt man aber einen Vollbart, kann die restliche Gesichtsbehaarung den guten Sitz der Dichtung seinerseits verschlechtern und es kimmt zu den selben Effekten am Kinn wie zuvor unterhalb der Nase.

4. Silikonfett

Schmiert man den betroffenen Bereich dick mit Silikonfett ein, kann dieses die Aufgabe einer Dichtung zwischen den Haaren übernehmen. Eine Alternative zum Silikonfett ist Lippenbalsam oder ein Lippenpflegestift. Da das Fett mit der Maskendichtung in Kontakt kommt, sollte man nach Möglichkeit keine Petroleum basierten Produkte verwenden. Diese können das Material der Maske angreifen und die Lebensdauer reduzieren. Man muss die Anwendung von Fett mögen; Es sieht nicht schick aus, und man muss sich daran gewöhnen. Aber in vielen Fällen hilft es.

5. Hochwertige und gut sitzende Maske

Hochwertige und vor allen Dingen eine gut sitzende Maske kann das Problem schon größtenteils eliminieren. Manche sagen auch, dass eine besonders weiche Silikondichtung bei einem Bart besser ist als eine härtere. Ich für meinen Teil kann das so pauschal jedoch nicht sagen – dazu sind die Masken zu unterschiedlich um das wirklich objektiv testen zu können. Aber einen Versuch ist es wert! Auch kann man verschiedene Masken ausprobieren da jede anders unter der Nase abdichtet.

Eine andere Stellschraube ist auch, wie stark man das Maskenband anzieht. Manchmal ist zu viel, einfach zu viel! Ein wenig mit der Spannung des Bandes spielen schadet nicht.

Last but not least, kann man mit der Position der Maske etwas spielen. Jenachdem ob man die Maske etwas höher oder tiefer zieht, kann das die Dichtigkeit ebenfalls schon beeinflussen.

6. Kombinieren & Probieren

Es gibt sicherlich nicht DIE EINE richtige und seelig machende Lösung für das Problem der Undichtigkeit durch Gesichtsbehaarung. Dafür sind jede Behaarung, jedes Gesicht und jede Maske zu unterschiedlich. Daher muss man selbst ein wenig mit den obigen Tipps herum experimentieren und probieren bis man die für sich beste Lösung gefunden hat. Man sollte sich jedoch keiner Illusion hergeben: Mit Gesichtsbehaarung kommt immer etwas Wasser in die Maske – man kann nur die Menge reduzieren. Schließlich ist etwas Wasser in der Maske auch kein Beinbruch und mit etwas Übung stört es auch gar nicht. Last but not least sollte man natürlich immer das Ausblasen der Maske üben und die Fertigkeit parat haben!

Hast du andere Ideen, Tipps oder Erfahrungen mit dem Tauchen mit Bart und/oder Schnäuzer? Dann teile sie in der Kommentarspalte!


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