Unsere Reise nach Gran Canaria liegt schon einige Zeit zurück. Allerdings sind die Erinnerungen daran, so Gemisch sie sein mögen, es wert zu digitalem Papier gebracht zu werden. Ganz besonders deswegen weil die Tauchbasis sehr freundlich war und ich dort meinen ersten Hai habe sehen können!
Besonders war der Urlaub für mich und meine bessere Hälfte under Anderem deshalb, weil es der letzte Urlaub zu Zweit sein sollte! Denn drei Monate nach dem Urlaub kündigte sich unsere Tochter an! Also entschlossen wir uns zu einem Babymoon Urlaub. Zunächst sollte die Reise auf die Kapverden führen. Jedoch gab es, kurz nachdem wir alle Reiseunterlagen schon hatten, eine Reisewarnung wegen des Zika Viruses, welches speziell für ungeborenes Leben sehr gefährlich sein kann. Sehr enttäuscht mussten wir beim gleichen Reiseveranstalter umbuchen. So kurzfristig war zu unserem Zeitpunkt und unserem Budget nur noch Gran Canaria für uns interessant… wohlgemerkt: All Inclusive! Unser erster All Inclusive Urlaub! Und vermutlich auch unser letzter! 😉
Wir buchten das “Suite Princess” in Taurito. Beworben wurde es als Hotel für Erwachsene ohne Kinder. Und was sollte schon besser passen zum letzten Urlaub ohne Kind? Was folgte war, und ich greife etwas vor, da es hier ja eher über das Tauchen geht, ein Urlaub mitten unter hauptsächlich Englischen Rentnern die bereits zum Frühstück einen doppelten Gin bestellten, dicht an dicht gestellte Poolliegen und ein etwas heruntergekommenes Hotel. Das Essen fühlte sich, wegen seiner Natur als “All Inclusive” eher an wie eine Schweinefütterung. Lieblos, dafür viel.
Tauchen
Genug der Vorgeschichte, kommen wir nun zum tauchen! Da meine bessere Hälfte nicht tauchen durfte, musste ich alleine ins kühle atlantische Nass. Da wir nur eine Woche dort waren, wollte ich es zudem nicht übertreiben mit dem Tauchen. Der Plan war es, einen einzigen Tauchtag mit zwei Tauchgängen ein zu legen. Die “Blue Explorers” direkt am Strand von Taurito hatte ich schon vor unserem Abflug kontaktiert und sie empfingen mich morgens sehr freundlich.
Der erste Tauchgang führte uns nach einer kurzen Bootsfahrt zum Tauchplatz der “Percel Caves”. Eigentlich ein Drift-Tauchgang. Allerdings bewegten wir uns eher zwischen den Felsbrocken und die Strömung war minimal an diesem Tag. Leider waren in meiner Tauchgruppe einige blutige Anfänger, weshalb der Tauchgang nach 43 Minuten schon zu Ende war. Ausser den Felsformationen, viel Kleinfisch zwei Oktopus und einem Rochen war er außerdem auch nicht sonderlich spannend.
Der Zweite Tauchgang führte uns Mittags zum Wrack der Mogan I, die nur wenige hundert Meter vor dem Hafen von Mogán in nur 20 Meter Tiefe gesunken war. Ein sehr schön zerfallenes Wrack mit unheimlich viel Fisch drumherum. Als kleine Besonderheit, über die wir vor dem Abtauchen eingewiesen worden sind ist, dass ein Touristen-UBoot, welches von Port de Mogan los fährt, regelmäßig um das Wrack kreist. Auch dieser Tauchgang war leider nicht sehr lange – nach nur 30 Minuten endete er für mich mit fast halb-voller Flasche.
Mittlerweile hatte meine bessere Hälfte in der Tauchbasis gute Arbeit geleistet. Sie wusste von meiner Enttäuschung über die kurzen, einfachen und recht unspektakulären Tauchgänge und machte der Inhaberin ein schlechtes Gewissen. Diese setzte dann Hebel in Bewegung und arrangierte, dass ich am nächsten Tag einen weiteren Tauchgang mitmachen konnte! Dieser Tauchgang war ohne andere Kunden sondern mit einem Instructor-Schüler!
Am nächsten Morgen starteten wir dann zum 30 Meter tief gelegenen Wrack der Como Tu. Die etwas längere Fahrt mit dem Speedboat verbrachte ich hauptsächlich die benötigten 10Kg Blei in meinen Bleitschen des Aqualung Zuma unter zu bringen (ein wirklich tolles Jacket aber mehr als 6 oder 8 kg Blei bekommt man quasi fast nicht unter). Zu dritt tauchten wir an einer Boje auf eine große von Sandwürmern gespickte Sandfläche auf der das Wrack in einiger Entfernung thronte. Wieder umkreisten große Fischschwärme das wundervoll zerfallene Wrack.
Neben dem Wrack mit seinem schönen Bewuchs und Krebsen war ein vorbei ziehender Schwarm an Barracudas ein Highlight des Tauchgangs. Auf dem Rückweg zur Boje kreuzte dann noch ein Engelshai unseren Weg! Mein erster Hai bei einem Tauchgang. Und jaja… eigentlich ist es kein Hai. 😉