… oder auch: Wie ich zum Tauchen gekommen bin.
In meiner Vorstellung schrieb ich bereits, dass ich schon als Teenager mit dem Tauch-Virus infiziert wurde. Mich erwischte es 1994 während eines Türkei-Urlaubs. Genauer gesagt im Korumar Hotel in Kusadasi.
Das Hotel beherbergte damals in der neben dem Hotel gelegenen Bucht neben diversen Wassersport-möglichkeiten auch ein Dive-Center. Nach einigen Tagen hatte ich meine Eltern so weit, dass ich zum ersten von insgesamt drei Schnuppertauchgängen in der Bucht aufbrechen konnte und durfte. Nach einigen Stunden Theorie und Anpassen von Ausrüstung ging es los.
Die nur wenige Meter tiefe und geschützt liegende Bucht war die Ideale Umgebung um sich an das flüssige Medium und dem Atmen darin zu gewöhnen. Zwischen den Stelzen des Piers und der umgebenden Felsen waren viele Fische und Seeigel zuhause. Wir kreisten in der Bucht bis mir (recht schnell) die Luft ausging. Das Ganze wiederholten wir insgesamt drei Mal.
Offensichtlich habe ich mich dabei nicht all zu ungeschickt angestellt. Wie denn auch, als Wasserratte? Beim vierten Versuch mich zu einem Schnuppertauchgang an zu melden, schlug der Basenleiter vor, mich mit auf ein Tauchboot zum nächstgelegenen Odabanko Riff mit zu nehmen. Trotz anfänglicher Bedenken meiner Eltern, durfte ich mit.
Während mein Vater an der Oberfläche auf dem Boot wartete, konnte ich in 5 bis 10 Metern tiefe zusammen mit dem Divemaster rund um das Riff tauchen und dabei die Fische und das Riff genießen. Ich bekam einen Eindruck wie es sein würde alleine zu tauchen und war infiziert… mit dem Tauch-Virus! Leider gibt es die Tauchbasis am Hotel nicht mehr.
Es mussten jedoch erst geschlagene 19 Jahre vergehen bis ich diesen Traum in die Realität umsetzte! Und das auch noch durch einen Zufall! Denn eine Zeit lang pendelte meine bessere Hälfte mit dem Zug nach Stuttgart. Im Zug lernte sie einige Leute kennen aber eine Person wurde schnell zu einer ihrer Vertrauten. Nach einigen Monaten pendeln stellte sich heraus, dass sie nebenbei Tauchlehrerin war! Während einer Unterhaltung zwischen meiner Frau und mir entdeckten wir, dass wir beide schon immer tauchen lernen wollten und setzten dies mit der, wie es sich herausstellte, besten Tauchlehrerin von Welt 2013 endlich in die Wirklichkeit um. Heute ist besagte Tauchlehrerin eine sehr liebe und enge Freundin mit der wir noch immer sehr gerne und häufig tauchen gehen!
Jedem der sich für’s Tauchen interessiert, kann ich nur raten:
Einfach ausprobieren und machen!
Dabei bin ich, entgegen vieler, nicht der Meinung, dass es einen richtigen oder falschen Weg gibt. Ob man zuhause im See oder im Urlaub tauchen lernt – ob bei SSI, Padi oder einer anderen Organisation. Das Wichtigste ist, dass man Vertrauen in den Tauchlehrer_in hat, sich wohl und sicher fühlt und das man den Kurs ernst nimmt. Beim Tauchen geht es um Vertrauen und Entspannung. Anspannung, Unwohlsein sowie fehlendes Vertrauen in den Tauchlehrer kann ganz schnell in Angst oder Panik umschlagen. Beides kann einem im besten Fall die Lust am Tauchen vermiesen, im schlechtesten Fall zu einem Tauchunfall führen. So sehr ich die beste Tauchlehrerin von Welt empfehlen kann, so kann ich als zweitbeste Option jeden guten Tauchlehrer empfehlen zu dem man Vertrauen hat.
Dieses Vertrauen kann man sich natürlich zuerst durch Recherche im Internet holen. Welche Tauchbasen sind gut bewertet, welche eventuell weniger und wieso. Dann schaut man sich unverbindlich die Basis an, lässt sich Kompressor, Leihausrüstung und Schulungsräume zeigen und schaut ob währenddessen ein gutes Gefühl entsteht. Ist alles sauber und gepflegt? Ist die Crew sympathisch und nimmt sich Zeit? Wenn alles stimmt, dann gibt es keinen Grund keine Unterschrift unter die Ausbildung zu setzen.
Stets gut Luft!