Im Tauchsport sind Akkus unerlässlich, sei es für Lampen, Fotoapparate oder Tauchcomputer. Doch wie bei allen technischen Geräten ist die richtige Handhabung von Akkus entscheidend, um ihre Lebensdauer zu maximieren und ihre Leistung zu erhalten. In diesem Beitrag gehen wir auf die wichtigsten Aspekte der Akku-Pflege und -Lagerung ein und erläutern die spezifischen Anforderungen verschiedener Akku-Typen.
Die richtige Pflege der Akkus
Anders als Batterien, die in der Regel einmal ausgetauscht werden, benötigen Akkus regelmäßige Pflege, um ihre Kapazität und Lebensdauer zu erhalten. Ein häufiger Fehler ist das Überladen der Akkus in dem Versuch, diese besonders voll zu bekommen. Bei den meisten Akkus ist es jedoch ausreichend, die Ladekapazität zwischen 50% und 80% zu halten. Dies trägt dazu bei, die chemische Struktur der Zellen zu schonen und die Akkulaufzeit zu verlängern.
Lagerung der Akkus
Gerade vor längeren Pausen, wie etwa während der Wintermonate, sollte man sicherstellen, dass Akkus nicht leer oder komplett voll gelagert werden. Es ist ratsam, sie bei etwa 50% Ladezustand zu lagern. Wenn du Akkus für längere Zeit aufbewahren musst, solltest du sicherstellen, dass sie nicht in einem heißen oder feuchten Umfeld lagern, da extreme Temperaturen und Feuchtigkeit die Leistung negativ beeinflussen können.
Wartung und regelmäßige Kontrolle
Es reicht nicht aus, Akkus nur einmal zu laden und dann zu vergessen. Um die bestmögliche Leistung zu gewährleisten, sollte man Akkus mindestens alle zwei bis drei Monate kontrollieren. Dazu gehört es, sie leicht zu entladen und dann wieder aufzuladen. Bei Bedarf kannst du auch den gesamten Ladezyklus einmal vollständig durchlaufen lassen, um sicherzustellen, dass die Zellen nicht beschädigt sind und die Akkus ihre Spannung stabil halten können.
Vermeidung von Überladung
Nicht jedes Ladegerät schaltet die Akkus zuverlässig ab, wenn sie voll sind. Daher ist es ratsam, Akkus nicht über Nacht zu laden oder sie länger als nötig im Ladegerät zu lassen. Sobald das Ladegerät signalisiert, dass der Akku voll ist, sollte man ihn sofort herausnehmen. Eine längere Ladezeit kann zu einer Überhitzung führen, die die Akkus beschädigen könnte.
Verschiedene Akkutypen und ihre speziellen Anforderungen
Je nach Akku-Typ gibt es spezifische Anforderungen an die Pflege und Lagerung. Hier sind die gängigsten Akkutypen und ihre Besonderheiten:
Nickel-Cadmium-Akku (NiCd)
Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd) sind eine der ältesten Akku-Technologien. Sie zeichnen sich durch ihre Robustheit und Widerstandsfähigkeit gegen extreme Temperaturen aus, jedoch haben sie einen „Memory-Effekt“. Das bedeutet, dass die Akkus ihre Kapazität verlieren können, wenn sie wiederholt nur teilweise entladen und dann wieder aufgeladen werden. Für NiCd-Akkus ist es wichtig, sie regelmäßig vollständig zu entladen, um diesen Effekt zu vermeiden. Darüber hinaus sollten sie nicht über längere Zeiträume entladen bleiben, da dies die Zellen schädigen kann.
Nickel-Metallhydrid-Akku (NiMH)
Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH) sind eine umweltfreundlichere und leistungsstärkere Alternative zu NiCd-Akkus, da sie weniger giftige Chemikalien enthalten. Sie haben den Vorteil, dass sie keinen ausgeprägten Memory-Effekt besitzen. Dennoch sollten sie nicht vollständig entladen und wieder aufgeladen werden, da dies die Lebensdauer beeinträchtigen kann. NiMH-Akkus profitieren von regelmäßigen Ladezyklen, bei denen sie nicht zu 100% geladen werden müssen, um ihre Kapazität zu erhalten.
Lithium-Akkus
Lithium-Akkus (Li) sind leicht und bieten eine hohe Energiedichte, was sie ideal für Geräte wie Tauchlampen und Fotoapparate macht. Sie neigen weniger zu Selbstentladung und haben eine höhere Kapazität im Vergleich zu anderen Akkutypen. Es ist jedoch wichtig, Lithium-Akkus nicht zu tief zu entladen, da dies ihre Lebensdauer erheblich verkürzen kann. Außerdem sollten sie nicht bei extremen Temperaturen gelagert werden.
Lithium-Ionen-Akku (Li-Ion)
Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion) sind heute der Standard für viele moderne Geräte, einschließlich Tauchcomputern und tragbaren Elektronikgeräten. Sie bieten eine hohe Energiedichte und eine lange Lebensdauer. Li-Ion-Akkus sollten idealerweise bei etwa 50% bis 80% ihrer Kapazität gehalten werden, um ihre Lebensdauer zu maximieren. Sie sollten nicht überladen werden und sind empfindlich gegenüber hohen Temperaturen, die ihre Kapazität verringern können. Ein weiterer Vorteil von Li-Ion-Akkus ist ihre geringe Selbstentladung.
Lithium-Ionen-Polymer-Akku (Li-Ion-Poly)
Lithium-Ionen-Polymer-Akkus (Li-Ion-Poly) sind eine Weiterentwicklung der Li-Ion-Akkus und bieten zusätzliche Flexibilität in der Form und Größe des Akkus. Sie haben ähnliche Vorteile wie Li-Ion-Akkus, sind jedoch leichter und robuster, was sie besonders für tragbare Geräte und wasserdichte Geräte im Tauchsport geeignet macht. Die Pflege dieser Akkus ähnelt der von Li-Ion-Akkus, wobei auch hier eine Lagerung bei 50% bis 80% Ladezustand empfohlen wird.
Fazit
Mit gut gepflegten Akkus ist das Tauchen angenehmer und sicherer. Die richtige Lagerung, regelmäßige Wartung und das Vermeiden von Überladung sind entscheidend für die langfristige Funktionsfähigkeit deiner Tauchausrüstung. Vieles bei der Akkupflege hängt dabei vom richtigen Ladestand ab – Akkus sollten niemals überladen werden. Eine regelmäßige Kontrolle des Ladezustands und das Vermeiden von extremen Ladezuständen (zu voll oder zu leer) verlängern die Lebensdauer erheblich.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wahl des Ladegeräts. Es ist ratsam, in hochwertige Ladegeräte zu investieren, besonders wenn du Akkus wie AA, AAA oder D verwendest. Billige Ladegeräte können nicht nur die Lebensdauer der Akkus beeinträchtigen, sondern auch Sicherheitsrisiken bergen, da sie häufig keine präzise Abschaltung bieten und so das Überladen begünstigen können. Ein gutes Ladegerät sorgt dafür, dass der Akku korrekt geladen wird und schützt ihn vor möglichen Schäden.
Indem du diese einfachen Richtlinien befolgst und auf die spezifischen Anforderungen jedes Akku-Typs achtest, kannst du sicherstellen, dass deine Akkus stets in Bestform sind und du bei deinem nächsten Tauchgang keine unangenehmen Überraschungen erlebst.