Im Land der Pharaonen: Ägypten

Die zweite Reise dieses Jahres führte uns in das Mekka des Tauchens: Nach Ägypten. Genauer gesagt nach Marsa Alam ins Casa Mare Resort (früher Royal Tulip Resort). Die zehn Tage Familienurlaub sollten natürlich auch für einige Tauchgänge im Roten Meer genutzt werden weshalb meine bessere Hälfte und ich einen von drei möglichen Koffern komplett für Tauchgepäck nutzten – ohne zusätzliches Tauchgepäck zu buchen. Da wir noch niemals in Ägypten waren und Freunde von uns dort gebucht hatten, hingen wir uns dran und buchten ebenfalls das All-Inclusive Hotel im Norden von Marsa Alam. Aber der Reihe nach…

Das Rote Meer um Marsa Alam

Das Rote Meer rund um Marsa Alam ist ein faszinierendes und vielfältiges Reiseziel, das mit seinen unberührten Stränden, türkisfarbenem Wasser und einer reichen maritimen Tierwelt begeistert. Diese Region in Ägypten ist ein Paradies für Wassersportbegeisterte und Naturliebhaber gleichermaßen.

Die Küste von Marsa Alam erstreckt sich über Hunderte von Kilometern entlang des Roten Meeres und bietet eine unglaubliche Vielfalt an Unterwasserwelten. Hier finden sich einige der schönsten Korallenriffe der Welt, die Heimat einer beeindruckenden Vielzahl von Fischarten und anderen Meereslebewesen sind. Schnorchler und Taucher können in dieser Unterwasserwelt eintauchen und eine farbenfrohe und lebendige Umgebung entdecken. Schildkröten, Delfine, Rochen und eine Vielzahl von tropischen Fischarten sind hier zu Hause.

Das Rote Meer ist auch für seine erstklassigen Tauchplätze bekannt, darunter berühmte Orte wie Elphinstone, Shaab Samadai (Dolphin House) und Abu Dabbab. Taucher können die faszinierende Schönheit der Korallengärten, Steilwände und Schiffswracks erkunden. Die Sichtverhältnisse sind in der Regel hervorragend und die Wassertemperaturen angenehm warm, was das Tauchen zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.

Leider gab es zum Zeitpunkt als wir dort waren einen tödlichen Hai Angriff in Hurghada. Ein 23-jähriger Russischer Staatsbürger wurde in Strandnähe von einem Tigerhai angegriffen und, bevor Hilfe eintraf, töten. Das noch am selben Tag gefangene und erlegte ca 4-meter lange Tigerhai Weibchen ließ dem alleine schwimmenden jungen Mann keine Chance. Es ist nicht mein Anspruch über Ursachen zu spekulieren aber zumeist liest man darüber, dass in der Nähe gefischt wurde, Haie des öfteren gefüttert werden und, durch Schaf-Transporte zwischen Ägypten und Saudi Arabien häufiger Schaftkadaver über Bord geworfen werden – was die dort, aufgrund der Unterwassertopologie einer steil abfallenden Küste, vorhandenen Haie daran gewöhnt in der Nähe der Wasseroberfläche nach Beute zu suchen. So tragisch dieser Unfall ist, sollte man nicht ausser Acht lassen, dass in Ägypten Millionen Menschen jedes Jahr baden und es, trotz der Anwesenheit von drei der fünf gefährlichsten Haiarten (Tigerhaie, Makohaie und Weißspitzen-Hochseehaien) dort sehr wenig passiert und das Risiko eines Angriffs vernachlässigbar gering ist. Wer mehr über den Vorfall wissen möchte, und eine Einordnung sehen möchte, dem empfehle ich das Video von Robert Marc Lehman:

Hai tötet Tourist – Hurghada Haiangriff 2023

Das Resort

Das Casa Mare Resort ist eine weitläufige 5-Sterne-Anlage mit über 400 Zimmern in vier Gebäudekomplexen plus Empfangs und Restaurantgebäuden. Zwischen den Gebäuden befinden sich zwei große weitläufige Poolanjagen samt Poolbars plus ein Rutschenpark mit eigenem Pool. Interessant für uns war auch, dass es ausreichend Wasser-Möglichkeiten für Kinder gibt. Für die ganz kleinen gibt es zwei Kinderpools, für die etwas größeren den Rutschenpool.

Der Flughafen ist lediglich 17 km entfernt was eine angenehm kurze Transferzeit von ca. 30 Minuten erlaubt. Das Hotel selbst liegt zwischen der Kleinstadt Port Ghalib und Marsa Alam direkt am Strand des Roten Meers. Die Umgebung des Hotels ist sehr karg und leer – Unterhaltung direkt in der Umgebung gibt es nicht. Lediglich das auf der anderen Straßenseite gelegene Gelände wird für Veranstaltungen am Freitagabend genutzt. Das Hotel bietet Animation, Kinderdisco, einen Spa und diverse Veranstaltungen und Aktivitäten. Natürlich vor Allem auch Tauchen – aber auch Kite Surfen.

Dem hoteleigenen Sandstrand vorgelagert ist ein schönes Korallenriff welches über einen langen Steg zu erreichen ist. Schwimmen direkt am Strand ist deswegen allerdings schwer möglich. Auch bei Flut reicht das Wasser bis zu dem Bereich an dem man wegen des Riffdachs nicht weiter gehen darf, nur gut bis zur Hüfte. Was ideal ist zum Kitesurfen ist für ausgedehntes Schwimmen schwierig. Das Riff selbst kann daher nur über den Steg erreicht werden. Am Ende des Stegs befindet sich eine geräumige Platform mit Badeaufsicht, Möglichkeiten Brillen und Schuhe zu verstauen sowie Bänke zum sitzen und umziehen. Über eine Treppe geht es dann ins Wasser das, jenseits der Riffkante, auf 12 Meter tiefe abfällt. Wunderschöne Schnorchengänge sind hier möglich und hier ist auch der Ausgangspunkt der Tauchgänge am Hausriff.

Auf dem Hotelgelände des Casa Mare Resort finden man ein großes Buffet-Restaurant, in dem dreimal täglich wechselndes internationales aber auch lokales Essen aufgetragen wird. Für À-la-carte-Abende steht abends ein italienisches Restaurant bereit. Ergänzt wird das kulinarisches Programm durch eine Strandbar an der Snacks serviert werden. Das WLAN kann in den öffentlichen Bereichen kostenlos benutzt werden – in den Zimmern jedoch kostet es Aufpreis. Daher ist auch das angebotene “VIP Paket” sehr attraktiv das neben “Kostenloses WLan überall” auch kostenlose premium Cocktails, einen frisch gepressten Orangensaft pro Person und Frühstück, 15 Minuten Reiten am Strand und einen Ausflug nach Post Ghalib. Letzteres kann man sich aber eigentlich sparen, ausser man will in den zahlreichen kleinen Läden einkaufen gehen. Das VIP Packet lohnt sich aber IMHO trotzdem.

Das überwiegend freundliche Personal kann sich nicht nur auf Englisch und Arabisch, sondern auch auf Deutsch und Französisch mit den Gästen verständigen. Das Publikum im Hotel ist überwiegend Polnisch und Deutsch. Im großen und Ganzen ist es einigermaßen sauber – allerdings nicht überall und es ist auch nicht alles renoviert. Alles in Allem habe ich das Hotel als teuer im Vergleich zum Standard empfunden. Wir hatten trotzdem eine gute Zeit.

Tauchen am Casa Mare Hausriff

Direkt zwischen Hotel und Strand liegt die Basis von TGI Diving Marsa Alam. Das PADI 5-Sterne Dive Center ist geräumig und sehr gut organisiert. Beim Check-In bekommt jeder Gast einen zugewiesenen Spind. Trockenmöglichkeiten sowie ein großes Becken zum Waschen der Ausrüstung stehen ebenfalls bereit. Der Staff ist sehr freundlich und zuvorkommend und man muss sich um fast nichts kümmern. Die Ausrüstung wird vor Tauchgängen vorbereitet und danach gewaschen, getrocknet und in den Spind geräumt. Alles vorbildlich. Die Preise sind ebenfalls moderat mit 30€ pro Tauchgang zzgl. Gebühren für Guide (5€), Boot oder geliehener Ausrüstung.

Tauchen im Casa Mare ist in zweierlei Weisen möglich: Am Hausriff oder Bootstauchgänge. Die Boote legen allerdings nicht am Hotel an sondern in Marsa Alam oder Port Ghalib. Das macht die Zwei-Tank Bootstauchgänge zu Ganztagesveranstaltungen die morgens zwischen 6 und 8 Uhr starten nicht vor 14 bis 16 Uhr wieder ankommen. Angeboten werden zum Beispiel Dolphin House (Shaab Samada), Turtle Bay (Abu Dabbab) und andere Ziele in der Gegend. Leider, weil wir einen Familienurlaub mit Freunden gemacht haben, kam daher ein Bootstauchgang, so verlockend es auch war, nicht in Frage.

Nach einem Check-Dive mit Guide darf man, Buddy vorausgesetzt, am Hausriff auch alleine tauchen. Was wir auch mehrfach genutzt haben. Vom Steg aus geht es nach rechts oder links am üppigen Riff entlang. Bis runter zu 40 Metern ist fast der komplette Boden mit Korallen bedeckt – eine Vielfalt und Menge die man vermutlich fast nur noch hier zu finden vermag. Ob Rechts oder Links spielt im Grunde keine große Rolle – die Riffkante ist überall sehr schön. Lediglich der tiefere Bereich ist Rechts (von Land aus gesehen) flacher abfallend und ist links mehr fragmentiert.

Zu sehen gibt es (zum Teil sehr große) Muränen, sehr viele Blaupunktrochen, Feuerfische, Skorpionsfische, Drückerfische, die süßen Pufferfische, Adlerrochen sehr sehr viel weiterer Fisch und ansonsten natürlich sowieso eine weite Bandbreite an Flora und Fauna. Mehrfach hatten wir das Vergnügen eine Schildkröte unter Wasser zu sehen – einmal folgten wir ihr sogar auf knapp 40 Metern tiefe. Wir haben sogar auch kurz in der Ferne einen Riffhai gesehen.

Etwas das man auf jeden Fall mal gemacht haben sollte ist ein Nachttauchgang – wenn das Riff sich auf die Jäger der Nacht vorbereitet. Leider startet TGI den Dive in der Dämmerung, sodass es erst zu Tauchgangende richtig dunkel ist. Aber so erlebt man diese Transformation des Riffs mit. Leider allerdings erlebt man erst gegen Ende einen richtigen “Nacht” Tauchgang. Für den Fall dass man keine Lampen mitnehmen möchte, kann man sich gegen eine kleine Gebühr im Dive Center natürlich eine Lampe leihen.

Nicht nur das Tauchen lohnt sich am Hausriff – mindestens genau so oft waren wir Schnorcheln. Selbst unsere Sechs-Jährige hat es geliebt den Fischschwärmen zuzuschauen, die Pufferfische zu suchen und sich die bunten Korallen an zu sehen.

Alles in Allem ein unvergessliches und, wie immer, viel zu kurzes Erlebnis. Leider hat es nicht zu sehr vielen Tauchgängen gereicht – aber hier stand das Motto des Familien- und Freunde-Urlaubs einfach im Vordergrund. Aber es macht auf jeden Fall Lust auf mehr!

Dive Map

Impressionen

asd


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